Kerschbaumer-Weinbau seit 220 Jahren

Auf unserer traditionellen Baumpresse prangt die Jahreszahl 1793. Das zeigt uns, dass in unserem Kerschbaumer-Weinkeller seit über 220 Jahren Weintrauben gepresst werden. Diese uralte Tradition ist heute noch immer lebendig – denn wir gewinnen unsere Weine noch immer mit der selben Baumpresse.

Aber zurück zur Geschichte: Im zweiten Weltkrieg stand der Weinbau hintenan. Der Weinkeller diente als Versteck für die Ortsbewohner und für wichtige Lebensmittel. Es war ein sicheres Versteck, da unser Urgroßvater Johann Burger (dank seiner russischen Sprachkenntnisse) gute Beziehungen zu den Sowjets hatte.

Der Name Kerschbaumer kam eigentlich erst 10 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg nach Engelmannsbrunn. Und zwar durch unseren Opa Martin Kerschbaumer. Nach seiner zehnjährigen Gefangenschaft in der Sowjetunion kehrte er nach Österreich zurück, gab seine Heimat Grimsing (Wachau) auf, um unsere Oma Theresia Burger zu heiraten. Der Weinbau war neben Viehzucht und Ackerbau eine wichtige Säule.

Unser Papa Leopold führt den Weinbau seiner Eltern weiter, dank der großartigen Unterstützung von Walter, der Bruder von Leo und unser Onkel. Noch heute leben beide mit großer Leidenschaft für den Weinbau.

Mein Bruder Martin hat vor vier Jahren das Weingut Kerschbaumer mit viel Mut in einen Qualitätsbetrieb transformiert, ohne allerdings auf die traditionelle Baumpresse zu verzichten. Er lebt heute in Belgien bei seiner Frau und seiner Tochter, ist aber mehr als zuvor ein unermüdlicher Arbeiter unseres Weinbaus.

Seit 2013 darf ich, Michael, das ehrenwerte Weingut Kerschbaumer führen. (Text von Michael Kerschbaumer)